Was tun gegen Scanner-Panik?
Mir ist heiß. Das Hirn pocht. Ich spüre es ganz genau: Das Leben ist viel zu kurz. Wenn ich alle Dinge, die ich erledigen muss: Köperpflege, Geld verdienen, Kochen, Essen, Putzen, Aufräumen, Nachrichten verfolgen, Freunde treffen, Beziehungen pflegen und so weiter und so weiter, endlich alle erledigt habe und mich auch noch um die unvorhergesehenen Sachen gekümmert habe, dann bleibt doch gar nicht mehr genug Lebenszeit übrig, um meinen Roman zu schreiben, zu bloggen, Spanisch zu lernen, Klarinette zu üben, zu nähen, zu stricken, im Garten zu wühlen, die neuesten, interessantesten Romane zu lesen, diese superspannende Doku auf Netflix zu sehen und die ganzen Dinge zu tun, von denen ich jetzt noch gar nicht weiß, dass ich sie zu tun liebe.
Scanner-Panik! Der Zustand, in dem die Gedanken auf diese Weise rasen und der Hals wie zugeschnürt erscheint, weil es einfach nur traurig ist, dass das alles nicht gehen soll, dass ich mein eigentliches Leben verpassen werde, dieser Zustand heißt Scanner-Panik.
Das Leben ist zu kurz bis Mittwoch. Wird es überhaupt einen nächsten Dienstag geben? Paralyse. Ich weiß nicht, was ich als Erstes machen soll. Ich weiß nicht, was mich JETZT am meisten interessiert. Was würde mich jetzt, hier, heute, in diesem Moment am aller-aller-glücklichsten machen, wenn ich es täte?
Auch das ist Scanner-Panik.
Mist! Der Tag ist schon vorbei und ich habe wieder nur funktioniert. War am Ende einfach zu müde, um etwas Schönes zu machen. Ein paar meiner Scanner-Dinge zu tun, wenn auch nur für ein paar Minuten: Es hätte mir gut getan. Ich hatte nichts Konkretes, auf das ich mich freuen konnte, also hatte ich auch keinen Grund besonders schnell fertig zu werden. Mein Monkey Mind hat mich auf Trab gehalten und abgelenkt.
Auch das ist Scanner-Panik.
Plan – ich brauche einen Plan! – Ich muss alles aufschreiben, was ich tun möchte. WAAAAAAAAS???? Alles? Das ist Wahnsinn! Nur daran zu denken überfordert mich doch schon. Wie kann man denn so viele verschiedene Sachen machen wollen? Das ist doch nicht normal! So viel Wollen passt doch in kein Leben! Ich muss mir ein Hobby suchen und damit zufrieden sein. Wie alle anderen auch.
Ganz ruhig! – Das ist auch nur Scanner-Panik.
Barbara Sher hatte dagegen ein geniales Mittel! Das ultimative Scanner-Tool!
Benutze einen Kalender! Mache einen 5-Jahres-Plan. Vertraue darauf, dass es noch mehr Dienstage geben wird. Auch Donnerstage. Es wird noch weitere Sommer geben. (Vielleicht ist das sogar der schwierige Teil, das mit dem Vertrauen auf die Zukunft. Aber das bekommst du hin.)
Du darfst den Zeit-Plan jederzeit umschmeißen, ändern, ergänzen, aktualisieren, wegwerfen, neu aufsetzen. Mach diesen Plan. Du darfst alles wollen. Du darfst das alles machen. Denn du bist ein Scanner. Und das ist gut so.
Dieses Video ist eines meiner liebsten Videos von Barbara Sher. Sie ist einfach großartig!
darunter aufgeweckte, neugierige Zeitgenossen, die nicht selten gerade unter der F…