Monatsrückblick August 2021
Darum geht es
Einleitung
Der August war ein reicher Monat mit vielen Erfahrungen jeder Sorte: Schöne und unangenehme. Große und kleinere. Wertvolle und banalere. Es war ein Monat voller gespürtem nicht gespurtem Leben.
Der Rückblick kommt in zwei Teilen: Einmal als Videomontage aller Collagen, die in diesem Monat entstanden sind.
Und als „Texternte“:
Ich habe zu jeder Collage einen Text als Freewriting geschrieben. Am Ende des Monats habe ich alle Texte hergenommen und den Satz oder auch die Sätze, die mich am meisten angesprochen haben, herausgeschrieben.
Alle diese Sätze zusammen sind meine „Augusternte“.
Augusternte
Es sind nur Zollstock und Lupe. Sie messen nur. Machen sichtbar. Sie bewerten nicht.
Nette Menschen können einen Ort erträglich machen. Vielleicht sogar schön.
Ich will dieses bunte Leben auf stabile Beine stellen. Meinen eigenen Beinen zutrauen, dass sie fest im Leben stehen können.
Will ich die teilnahmslosen Augen überzeugen? Das wird mir nicht gelingen.
Ich will auch ein Kloster Maria Trost. Einen Trostort. Einen sicheren, kraftvollen, bezaubernden Trostort.
Heute sind nicht die wuseligen Aktivitätssachen dran. Heute ist ein Maintenance-Tag.
Ich habe keinen Bock mehr darauf, meine Zeit mit Tools, Techniken oder Routinen zu verbringen, die mir latent ein schlechtes Gewissen machen oder ein Gefühl von „Nicht gut genug!“ vermitteln.
Jeder kann abends ins Bett gehen und morgens nicht mehr aufwachen.
Wie soll mich dieses Wissen nicht in einen getriebenen Stress-Wahnsinn schicken?
Das Gefühl etwas ganz genau richtig zu machen. Es stimmt einfach alles. Diese Gefühl hätte ich gerne öfter.
Ein neuer, zauberhafter Ort, der mir entspricht.
(Ein) Raum zum Schreiben, Malen, Werkeln, Spazieren gehen, Rad fahren.
Ich sehne mich danach, mich nicht erschöpfen zu müssen. Und trotzdem ist es gut.
Ich will SEIN und es fühlt sich gut an. Befriedigend, gelungen und rund.
Ruhen. In Ruhe liegen. Sicher. Geborgen. Ruhen als Energielieferant und nicht als Tor zur Paralyse. Dieses halbkomatöse Liegen, bei dem ich mich nicht bewegen kann. Das ist gruselig.
Mein Radius wird immer kleiner, bis ich nur noch auf Buchseiten und Schreibpapier lebe.
Ich schulde niemandem ein Lächeln oder „positive vibes“. Wenn mein Misthaufen mal wieder stinkt, muss ich nicht so tun, als ob es nicht so wäre.
Ich sehe jedenfalls keinen roten Faden, keine Bedeutung. Resterampe.
Wenn etwas wirklich SCHÖN ist, hat es immer Tiefe, mehrere Schichten, offenbart nicht gleich alles.
Vielleicht ist das meine Hürde: Ich will etwas Schönes kreieren und es kommt dann doch etwas Gefällig-Hübsches dabei heraus.
Was wäre, wenn die Kraft „nur“ für das Kreative reicht?
Wie organisiere ich das „Andere“? Wieviel Geld muss ich wirklich verdienen?
Wenn ich immer alles Gute mit dem Schlimmsten, das mir je passiert ist, vergleiche, wird mir alles Gute immer wie Krümel und Fliegenschieß vorkommen.
Ich bin stolz, dass ich etwas aus der „Resterampe“ mache, statt mir neues Material zu kaufen. Auch wenn mir die ersten Ergebnisse nicht so toll vorkommen.
Mein Leben als PLAYGROUND – ein Grund, ein Platz, ein Areal zum Spielen.
Wenn ich das Gefühl habe, keine Chance zu haben, mag ich nicht mehr spielen. Spielen geht nur auf Augenhöhe. Wenn nicht alle Mitspieler die „Tricks“ und Regeln kennen, ist es Abzocke.
Abends liege ich in einem bequemen Bett mit weichen Kissen und einer leichten Decke.
Über mir hängt ein „Memento mori“. Aber das schreckt mich nicht. Ich hatte einen wunderbaren Tag.
Traust du dich den offenen, arglosen Blick? Das Schauen ohne Urteil?
Nicht sofort wissen zu müssen, ob das Gegenüber gefährlich ist.
Dafür musst du dich mit dir selbst sicher fühlen.
Ich will Funkeln in den Augen haben und sehen. Immer wieder. Manchmal auch, wenn es Tränen gibt. Die glitzern auch. Und hinterher sieht man wieder klarer. Augen werden trübe, wenn man nicht genug weint.
Fiercely friendly. – Not stupidly, carelessly open.
Soft, friendly, kind. – Not helpless.
Enthusiastic. – Not fanatic or falsely positive.
Ich will Stil. Ich will goldenes Licht. Ich will Schönheit. Ich will ein „Boduare“ – auch wenn ich nicht mal weiß, wie man das richtig schreibt. Ich will Glow. Ich will SCHÖNE ZEITEN ganz groß schreiben. Ich will schwelgen und den Überfluss des Lebens spüren. – Eiskalte Cocktails, süß und mit einem Rosmarinzweig darin.
Wie geht „schöne Baustelle“?
Wie soll die Schmetterlingsfrau in der Welt überleben?
„Gerührt, nicht geschüttelt“ wäre auch ein schöner Titel für ein Buch über Hochsensible.
Es ist schmerzhaft über Schmerz zu schreiben. Ich will rücksichtsvoll mit mir sein, mir keinen seelischen Muskelkater fabrizieren.
Die Schmetterlinge sollen nicht erschreckt werden.
Weinen ist etwas, das mir gerade sehr leicht fällt. Da hätte ich schnell Erfolgserlebnisse.
Wie könnte ein Tränen-Workout aussehen?
Mich irgendwo festnoppen können und anpassen. Und trotzdem ich selber bleiben.
Der Hummer hat gerade Kummer. Er wäre so gerne ein Oktopus.
Angefüllt von einem Tag. Von Sonne, Wind, Wellen und Wald. Satt an Körper, Geist und Seele. Wunderfremdes Gefühl. Schön!