Nein sagen können – Seufz! – Mittwochsblog

Nein sagen können – Seufz! – Mittwochsblog

21.900.000 Treffer in der Google Suche „nein sagen frauen“. Unzählige Artikel, Kurse, Tipps und Tricks wie man dieses verflixte Nein sagen endlich lernen kann.

Was ist das Ziel? Wozu soll Nein sagen gut sein?

Um sich besser abzugrenzen, um authentischer zu handeln, um öfter das zu bekommen, was man wirklich will, um weniger ausgenutzt zu werden, um bessere Beziehungen zu haben, um die eigene Ziele besser verwirklichen zu können, um mehr ICH zu sein, …

Die Liste der Wünsche, die mit dieser ominösen Fähigkeit verknüpft sind, ist mindestens genauso lang.

Als ich anfing, für die Antwort auf meine Frage Nr. 28 „Wozu oder zu wem würdest Du gerne einmal NEIN sagen?“ zu recherchieren, ist mir das Thema regelrecht explodiert. Ich habe so viel Interessantes rund um diese Frage gefunden, dass ich beschlossen habe, die „Wilde Reise“ im April unter das Motto „Nein sagen“ zu stellen.

Denn es gibt sehr viele gute Gründe, warum das Ganze so schwer ist. Und die haben alle nicht die Bohne mit „Charakterschwäche“ oder „Die weiß halt nicht, was sie will!“ zu tun.  Auch nicht mit „weiblicher Unberechenbarkeit“ oder „Wankelmütigkeit“.

Nein sagen für Frauen

Ich schaue mir das aus weiblicher Perspektive an. Das heißt nicht, dass nicht auch Männer „Ja“ sagen, wenn sie eigentlich lieber „Nein“ sagen würden. Das tun sie garantiert auch. Doch da kann ich die Innenperspektive nicht beschreiben. Und die finde ich gerade bei diesem Thema sehr wichtig.

In den vier Artikeln wird es um weibliche Sozialisation gehen, um das Erkennen von Verstrickungen in pauschale Erwartungen an Frauen, die wir so verinnerlicht haben, dass wir sie für unsere eigenen Überzeugungen halten und natürlich um Fähigkeiten, die wir erwerben können, so dass „Nein sagen“ leichter fällt.

Und außerdem stelle ich mir noch die Frage, ob die Erwartung, welche Probleme „Nein sagen“ lösen soll, nicht vielleicht ein klitzekleines bisschen übertrieben ist und noch ganz andere Themen damit verflochten sind.

Was noch dran hängt:

Klare Entscheidungen treffen und zu ihnen stehen zu können– auch gegen Widerstände.
Die
Fähigkeit gute Kompromisse verhandeln zu können.
Klar haben, zu was ich eigentlich JA sagen will. Und genau das aber noch gar nicht zu wissen oder wissen zu wollen.
Weil  ich weiß, dass ich angreifbarer werde, wenn ich Position beziehen durch mein klares JA oder Nein.
Unsicherheit, ob ich mit den Reaktionen des Gegenübers auf mein Nein (oder Ja) auf gute Weise zurechtkommen kann.
Die vielleicht bittere Erkenntnis, dass es viel sicherer für mich ist, Ja zu sagen.
Und dass es verdammt gute Gründe gibt, lieber diese Sicherheit beizubehalten.

Am Nein sagen hängt also ziemlich viel, das den Kern unseres Lebens oder unserer Persönlichkeit betrifft. Ich finde es deshalb wichtig mehr dazu zu sagen als nur: Dann lern es eben!

 

Wer die Antwort auf Frage 28 – und damit den Auftaktartikel der Serie noch nicht kennt:
Hier klicken für „Hast du auch eine NEIN-Schwäche?“



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.